So entfernen Sie Graffiti richtig

Für die einen Kunst, für die anderen Schmiererei – Graffitis sind nicht bei jedermann beliebt. Die Graffitientfernung schafft Abhilfe und funktioniert am besten mit folgenden Utensilien:

  • Schutzkleidung (vor allem für Augen, Gesicht, Hände)
  • Spezialreiniger (bei ungeschützten Oberflächen)
  • Bürsten und/oder Pinsel
  • Hochdruckreiniger mit Heißwasser
  • Wassereimer und Lappen

Inhaltsverzeichnis

So gehen Sie bei der Graffitientfernung vor

Tragen Sie den Graffitientferner auf, indem Sie ihn mit einer Bürste oder einem Pinsel in die verschmutzte Oberfläche einarbeiten. Die Temperaturen sollten bei der Graffitientfernung min. 15 Grad betragen, denn bei kühleren Temperaturen kann sich die Wirkung nicht richtig entfalten. Außerdem sollte die Oberfläche trocken sein, weshalb Sie auch nicht bei Regen arbeiten können.

Lassen Sie den Graffitientferner so lange einwirken, wie es in der Gebrauchsanweisung empfohlen wird (meist 15 bis 30 Minuten) und entfernen Sie anschließend mit einem Heißwasser-Hochdruckreiniger das Graffiti. Das Abwasser muss aufgefangen, filtriert und abschließend neutralisiert werden.

Gehen Sie nicht zu nah an die zu reinigende Oberfläche und setzen Sie keine Punktstrahldüsen oder Schmutzfräsen ein, denn hiermit wird der Druck auf die Oberfläche zu hoch und Sie schaden dem eigentlichen Untergrund unter der Graffitifarbe. Bei besonders glatten, saugfähigen Untergründen genügt es allerdings häufig schon, wenn Sie mit einem lauwarmen, feuchten Lappen drüber gehen, um den Graffitientferner samt Farbe zu entfernen.

Graffiti überstreichen

Schwierig gestaltet sich die Graffitientfernung bei beschichteten Oberflächen, denn hier entfernt der Spezialreiniger nicht nur die Graffitifarbe, sondern auch die Beschichtung. In diesem Fall haben Sie keine andere Wahl, als nach der Graffitientfernung nochmal neu zu streichen oder zu lackieren.

Auch das Streichen selbst ist natürlich eine Möglichkeit, ein Graffiti zu „entfernen“. Vor allem Beton lässt sich relativ einfach überstreichen. Jedoch sollten Sie dafür den exakten Farbton kennen und nicht bei allen Oberflächen lässt sich die Graffitifarbe vollständig abdecken. Bei der Graffitientfernung von Beton, Naturstein und Klinker kann es nötig sein, im Nachhinein auch noch mit Schattenentfernen und Bleichmitteln zu arbeiten, um auch die letzten Hinterlassenschaften des Graffitis zu entfernen.

Graffiti-selber-entfernen

Die richtigen Voraussetzungen schaffen

Der Spezialreiniger sollte stets zum Untergrund passen und am besten erst an einer kleinen Stelle getestet werden. Dazu reicht es, wenn Sie den Reiniger an einer unauffälligen Stelle auftragen und schauen, ob der Untergrund sich von alleine ablöst oder nicht. Löst er sich nicht ab, können Sie ihn verwenden. Nicht für jeden Untergrund kommt deshalb ein Spezialmittel infrage. Die speziellen Graffitientferner helfen vor allem bei glatten Oberflächen, die über eine gewisse Saugfähigkeit verfügen, wie Naturstein, Beton, Kunststoff oder Glas.

Da Sie in vielen Fällen mit einem Hochdruckreiniger arbeiten müssen, kommt auch die Frage nach dem Abwasser auf. Dieses darf nicht immer in die Umgebung abgeleitet werden, denn oftmals wird dafür eine wasserrechtliche Erlaubnis nötig. Holen Sie diese von Ihrer Stadt ein, bevor Sie mit der Graffitientfernung beginnen. Weitere Informationen, wie etwa was zu tun ist, wenn Sie ein frisches Graffiti entdecken, erfahren sie in unserem Info-Ratgeber Graffitientfernung.

Nach der Graffitientfernung: Graffitischutz

Doch beim Graffiti entfernen sollten Sie es nicht belassen. Auch die Profis werden Ihnen dazu raten: Ist Ihre Fassade wieder graffitifrei, sollten Sie auch einen effektiven Graffitischutz auf Ihrer Fassade auftragen lassen. Dazu werden die betroffenen Flächen nach dem regulären Streichen mit einem speziellen Lackschutz versiegelt, was ein erneutes Auftragen von Graffitis enorm erschwert. Der Schutz kann hier permanent, temporär oder semi-permanent erfolgen. Da die Farbe nicht in die Bausubstanz eindringen kann, fällt die Entfernung des Graffitis nun sehr viel leichter und stellt eine geringere Gefahr für die Fassade dar. Der Graffitischutz dient somit auch der Abschreckung, die hoffentlich zukünftige Verschmutzungen vereitelt. Denn es gilt zu beachten, dass bei der Graffitientfernung sehr wahrscheinlich auch die eigentliche Fassadenfarbe mit entfernt wird.

Temporärer oder semipermanenter Graffitischutz?

Ein temporärer Graffitischutz eignet sich vor allem für Naturstein (z.B. Marmor) oder ungestrichene, mineralische Oberflächen wie Beton oder Klinker. Sie lassen sich auch leicht wieder mit einem Hochdruckwasserreiniger entfernen. Allerdings müssen Sie nach drei spätestens aber nach fünf Jahren erneuert werden.

Die semipermanenten Schutzschichten imprägnieren den Untergrund zusätzlich. Ein permanenter Graffitischutz eignet sich vor allem denn, wenn Ihre Fläche immer wieder von Sprayern besprüht wird, denn die Beschichtung hält min. 10 Jahre und bleibt auch nach einer Graffitientfernung erhalten. Diese verläuft zudem sehr viel einfacher und kann auch mit herkömmlichen Reinigungsmitteln erfolgen.

Graffiti-entfernen

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Im Zweifelsfall den Profi fragen

Die Graffitientfernung in Eigenregie ist also möglich, jedoch sollten Sie sich darüber im Klaren sein, dass Sie sich hiermit nicht nur sehr viel Arbeit schaffen, sondern bei Fehlern auch Schäden am Mauerwerk entstehen können. Bereits bei der Auswahl des passenden Graffitientferners kann es zu Fehlkäufen kommen und spätestens beim Einsatz eines Hochdruckreinigers ist immer Vorsicht geboten.

Selbst Profis greifen in vielen Fällen lieber zu anderen, schonenderen Verfahren, wie z. B. dem Trockeneisstrahlverfahren oder Laserverfahren. Allerdings sind diese Verfahren nur mit spezieller Ausrüstung und Erfahrung zu händeln, weshalb wir an dieser Stelle davon abraten, selbst Hand anzulegen. Lassen Sie sich am besten von einem Fachmann beraten und holen Sie Angebote von Dienstleistern in Ihrer Nähe ein. Die gängigen Kosten für eine Graffitientfernung erfahren Sie in unserem Preisvergleich.

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